Invasion of non-indigenous carnivores in Austria - the current status of the raccoon (Procyon lotor) and the raccoon dog (Nyctereutes procyonoides) and prospects of their future distribution



Duscher Tanja, University of Veterinary Medicine, Vienna (AT)

Invasive gebietsfremde Arten sind einer der Hauptgründe für den weltweiten Rückgang der Biodiversität Die gebietsfremden Raubsäuger Waschbär (Procyon lotor) und Marderhund (Nyctereutes procyonoides) wurden nach der EU-Verordnung 1143/2014 als invasiv eingestuft. Im Rahmen dieser Studie wurde die aktuelle Verbreitung beider Arten in Österreich dokumentiert. Eine Schätzung der Populationsdichten in den Nationalparks Donauauen und Thayatal lässt auf geringe Vorkommen schließen. Die österreichischen Jagdstrecken dieser Wildarten zeigen jedoch ansteigende Entwicklungstrends. Basierend auf einer Modellierung wird die weitere Ausbreitung des Waschbären vorwiegend in und um Großstädte prognostiziert sowie entlang von Flusstälern und der Alpen-Nordgrenze. Ein Bestandesanstieg des Marderhundes ist in den östlichen und nördlichen Landesteilen zu erwarten, insbesondere in der pannonischen Tiefebene und den voralpinen Regionen. Während die Ausbreitung des Waschbären gleichermaßen von Klima- und Landbedeckungsparametern abhängig ist, scheint die Verbreitung des Marderhundes vor allem durch klimatische Faktoren begrenzt und daher stark von der Höhenlage abhängig zu sein. Untersuchungen der Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit zeigen, dass der Waschbär in Österreich bislang eine geringe epidemiologische Bedeutung hat. Der Marderhund scheint eine bedeutsame Wirtsart für die Zoonose-Erreger kleiner Fuchsbandwurm (Echinococcus multilocularis) und Dunker´scher Muskelegel (Alaria alata) zu sein.


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