NP Kalkalpen


Waldmeer im Reichraminger Hintergebirge, im Hintergrund der Große Größtenberg und das Sengsengebirge <br>© Sieghartsleitner
Waldmeer im Reichraminger Hintergebirge, im Hintergrund der Große Größtenberg und das Sengsengebirge
© Sieghartsleitner
Waldmeer im Reichraminger Hintergebirge, im Hintergrund der Große Größtenberg und das Sengsengebirge <br>© Sieghartsleitner
Waldmeer im Reichraminger Hintergebirge, im Hintergrund der Große Größtenberg und das Sengsengebirge
© Sieghartsleitner
  • Im Bundesland Oberösterreich
  • Gegründet 1997
  • 8 Nationalpark-Gemeinden und 9 sogenannte Regionsgemeinden
  • 20.825 ha groß
  • Höhenlage zwischen 385 bis 1.963 Meter Seehöhe am Hohen Nock
  • 200 km nicht verbaute Bachläufe, 800 Quellen, 30 Waldgesellschaften, 50 Säugetierarten, 80 Brutvogelarten, 1.000 verschiedene Blütenpflanzen, Moose und Farne und 1.400 Schmetterlingsarten
  • 81% Wald, 11% Almen und Fels, 8% Latschen

Der 1997 errichtete Nationalpark Oberösterreichische Kalkalpen liegt eingebettet zwischen Sensengebirge und Reichraminger Hintergebirge, umfasst 20.825 Hektar und ist damit das größte Waldschutzgebiet Österreichs. Der Nationalpark, der gleichzeitig Ramsar Schutz- und Natura 2000-Gebiet ist, bietet ein Potpourri aus weitläufigen Fichten-Tannen-Buchenwäldern, verborgenen Schluchten, unberührten Bergbächen und reizvollen Almen.

Seltene und gefährdete Tiere und Pflanzen - allen voran Luchs, Weißrückenspecht und Alpenbockkäfer sowie die auch "Jagabluat" genannte Clusius-Primel und der Frauenschuh - finden hier Lebensraum und Rückzugsgebiet. Zudem wurden in den Schluchten des Reichraminger Hintergebirges und in den Karstquellen über 500 Tierarten nachgewiesen, - etwa Quellenschnecken oder eines der wenigen Vorkommen der ursprünglichen in der Donau heimischen Bachforelle. Auch die Almen und Bergwiesen des Nationalparks bieten Lebensraum für Wiesenbrüter, Schmetterlinge und seltene Orchideen. Der Nationalpark setzt sich insbesondere auch für die Erhaltung der Almen und die ökologische Bewirtschaftung ein.

Herbstlich gefärbter Buchenwald, in der Wildniszone des Nationalpark Kalkalpen werden die Wälder nicht mehr bewirtschaftet 
© Erich Mayrhofer
Herbstlich gefärbter Buchenwald, in der Wildniszone des Nationalpark Kalkalpen werden die Wälder nicht mehr bewirtschaftet
© Erich Mayrhofer

Herbstlich gefärbter Buchenwald, in der Wildniszone des Nationalpark Kalkalpen werden die Wälder nicht mehr bewirtschaftet 
© Erich Mayrhofer
Herbstlich gefärbter Buchenwald, in der Wildniszone des Nationalpark Kalkalpen werden die Wälder nicht mehr bewirtschaftet
© Erich Mayrhofer

Naturerbe Buchenwälder

85% der ursprünglichen Rot-Buchenwälder Europas wurden bereits abgeholzt. Im Nationalpark Kalkalpen gibt es noch viele naturnahe Buchenwaldbestände.

Die Buchenwälder im Nationalpark Kalkalpen stocken von der submontanen/tiefmontanen Stufe, in der sie als reine Buchenwälder ausgebildet sind, bis hin zur hochmontanen Stufe, in der sich zur Buche auch Tanne und Fichte gesellen. Die höchstgelegen Buchenbestände reichen bis etwa 1.450 Meter Seehöhe. Es treten 6 verschiedene Buchenwaldgesellschaften im Nationalpark auf, besonders hervorzuheben ist hier der Schneerosen-Buchenwald, der als endmische Gesellschaft für die nordöstlichen Kalkalpen bezeichnet werden kann.

In unzugänglichen, abgelegenen Nationalparkgebieten konnten sich bis heute Urwaldreste erhalten. Untersuchungen an drei dieser Urwaldstandorte zeigten ein mittleres Baumalter von 250 bis 304 Jahren. Highlight war der Fund einer mittlerweile 525 Jahre alten Buche, die als die älteste Buche im Alpenraum gilt!

Luchsin Kora wurde 2013 in den Nationalpark Kalkalpen umgesiedelt 
© Michael Kronsteiner
Luchsin Kora wurde 2013 in den Nationalpark Kalkalpen umgesiedelt
© Michael Kronsteiner

Luchsin Kora wurde 2013 in den Nationalpark Kalkalpen umgesiedelt 
© Michael Kronsteiner
Luchsin Kora wurde 2013 in den Nationalpark Kalkalpen umgesiedelt
© Michael Kronsteiner

Der Luchs im Nationalpark Kalkalpen

Luchse sind Teil der heimischen Tierwelt. Ihre Hauptnahrung sind Rehe und Gämsen.
Die Nationalpark Kalkalpen Region spielt bei der Wiederbesiedelung des Luchses im Alpenraum eine Schlüsselrolle, weil es hier geeigneten Lebensraum gibt. Im Jahr 2000 gelang das erste Fotofallenbild im Nationalpark Kalkalpen, seither gab es regelmäßig Luchsnachweise im Gebiet, allerdings immer nur von demselben Individuum. Zur Bestandsstützung wurden 2011 und 2013 drei frei lebende Luchse aus der Schweiz in den Nationalpark Kalkalpen umgesiedelt. Seit 2012 gibt es regelmäßig Nachweise über Luchsjunge im Nationalpark Gebiet.

Mehr zum Luchs in den Oö Kalkalpen

Die Rettenbachquelle am Fuße des Sengsengebirges 
© Franz Sieghartsleitner
Die Rettenbachquelle am Fuße des Sengsengebirges
© Franz Sieghartsleitner

Die Rettenbachquelle am Fuße des Sengsengebirges 
© Franz Sieghartsleitner
Die Rettenbachquelle am Fuße des Sengsengebirges
© Franz Sieghartsleitner

WasserSchloss Nationalpark Kalkalpen

Das Wasser ist einer der prägenden Faktoren im Landschaftsbild des Nationalpark Kalkalpen. Seit Beginn der Alpenhebung dauert die Erosion durch das Wasser an. So sind in Jahrmillionen die vielen Täler und Schluchten des Reichraminger Hintergebirges und des Sengsengebirges entstanden. Der Nationalpark ist als Karstgebiet reich mit über 800 Quellen ausgestattet. Sie zeichnen sich durch gleichmäßige kühle Wassertemperaturen aus. Die Wasserschüttung variiert bei den unterschiedlichen Quelltypen stark, sie liegt bei wenigen Milliliter in der Sekunde bei Sickerquellen und mehreren Kubikmeter in der Sekunde bei Karstriesenquellen bei Hochwasser.

Der Nationalpark verfügt über mehr 80 km Bachläufe und noch weiter 400 km an Gerinne und Gräben mit temporärer Wasserschüttung. Das prägende Bachsystem des Reichraminger Hintergebirges ist das des Großen Baches mit seinen Dolomitschluchten. Es mündet bei Reichraming in die Enns.

Besucherzentren Nationalpark Kalkalpen

Nationalpark Zentrum Molln
Ausstellung BergWald & WasserSchloss
4591 Molln, Nationalpark Allee 1
Tel + 43 (0) 75 84/36 51
nationalpark@kalkalpen.at
Zum Nationalpark Zentrum Molln

Nationalpark Besucherzentrum Ennstal
Ausstellung Wunderwelt Waldwildnis
4462 Reichraming, Eisenstraße 75
Tel + 43 (0) 72 54/84 14 0
info-ennstal@kalkalpen.at
Zum Besucherzentrum Ennstal

Nationalpark Panoramaturm Wurbauerkogel
Ausstellung Faszination Fels
4580 Windischgarsten, Dambach 152
Tel + 43 (0) 75 62/200 46
panoramaturm@kalkalpen.at
Zum Nationalpark Panoramaturm

Nationalpark Infostelle Hengstpaßhütte
4581 Rosenau 60
Tel + 43 (0) 664/88 43 45 71
info-hengstpass@kalkalpen.at
Zur Hengstpaßhütte

Nationalpark Gemeinden (Oberösterreich)

Großraming, Molln, Reichraming, Rosenau, Roßleithen, St. Pankraz, Weyer, Windischgarsten