Forschungslabor Natur


Nationalparks sind riesige Forschungslaboratorien - hier können die Einflüsse menschlicher Nutzungen weitgehend ausgeschlossen werden. Von der pflanzensoziologischen Untersuchung der Moore und Schwemmländer im Nationalpark Hohe Tauern über die Wildkatzenerhebung im Nationalpark Thayatal bis zur mechanischen Bekämpfung invasiver Arten im Nationalpark Donau-Auen: Forschung ist eine wesentliche Naturschutzaufgabe und bildet einen essenziellen thematischen Schwerpunkt im Gesamtkonzept des Projektes "Nationalparks Austria". Die österreichischen Nationalparks bieten hervorragende Bedingungen für eine weitestgehend natürliche Entwicklung und sind damit ideale Nährböden für naturwissenschaftliche Forschungsansätze, wie etwa die Bestandsaufnahme von Flora und Fauna, das Langzeit-Monitoring von Ökosystemen oder die Untersuchung weiterer spannender ökologischer Entwicklungen. Forschung ist ein Nationalpark übergreifendes Feld, das auf interdisziplinäre Weise - etwa über sozial-, wirtschafts- und geisteswissenschaftliche Fachgebiete - neue Erkenntnisse liefern und bestehende Ergebnisse untermauern bzw. ergänzen kann. Sie dient somit in erster Linie der Optimierung von Gebietskenntnissen sowie der Umsetzung von Schutzzielen in den jeweiligen Nationalparks.

Forscher blicken durch Ferngläser
Forschung (c) Cathrine Grumbach-Palme

Forscher blicken durch Ferngläser
Forschung (c) Cathrine Grumbach-Palme

FORSCHUNG im Fokus

Für die Entwicklung eines Nationalparks sind zudem Fragen hinsichtlich der Akzeptanz des Schutzgebietes innerhalb der Bevölkerung, mögliche Auswirkungen auf die Regionalentwicklung sowie politische und kulturelle Prozesse von fundamentaler Bedeutung. Fragen wie diese haben beispielsweise ForscherInnen bewegt, die Nachhaltigkeit von Nationalparktourismus im Nationalpark Donau-Auen und im Nationalpark Gesäuse zu untersuchen. Die Österreichische Nationalparkstrategie hat schließlich die ideologischen Weichen für den Forschungsschwerpunkt Nationalpark gelegt, indem sie die Förderung von Synergien zwischen den einzelnen Nationalparks, die durch wissenschaftliches Arbeiten entstehen können, unterstützt.

Mit der Vergabe des Wissenschaftspreises 2013 und 2017 wollte Nationalparks Austria junge WissenschafterInnen dazu ermutigen, die Nationalparks als Nährböden für ihre Forschung zu nutzen. Master- und Diplomstudierende sowie DissertantInnen von Universitäten, Fachhochschulen und pädagogischen Hochschulen wurden herzlich dazu eingeladen ihre Abschlussarbeiten mit Nationalparkbezug einzureichen.