Ökosystemleistungen


Natur birgt lebenswichtige Ressourcen, sorgt für Sicherheit, garantiert materielle Grundlagen und fördert unsere Gesundheit. Sie schenkt uns Nahrungs- und Arzneimittel, liefert reine Luft sowie sauberes Trinkwasser durch Filterung des Regens und stellt Roh- und Baustoffe wie Holz und Wolle bereit. Darüber hinaus bietet sie natürlichen Hochwasser-, Lawinen und Erosionsschutz, sorgt für Bodenbildung und Befruchtung und reguliert das Klima und den Wasserhaushalt. Diese Errungenschaften werden unter dem Begriff Ökosystemleistungen zusammengefasst. In den Nationalparks, die naturnahe und funktionierende Ökosysteme beherbergen, werden diese Leistungen, die von der Natur unentgeltlich erbracht und vom Menschen genützt werden, gebündelt.

Teich und Gras
(c) Silviu Naicu

Teich und Gras
(c) Silviu Naicu

Über das Zulassen natürlicher Entwicklung, dem obersten Gebot beim Naturschutz im Nationalpark, wird dem Erhalt von Ökosystemleistungen besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Außerdem wird versucht, ursprüngliche Ökosysteme, die durch Eingriffe des Menschen gravierend verändert wurden, wiederherzustellen und gegebenenfalls zu regulieren. Zur Regenerierung der Au-Dynamik etwa wurden die Altarme der Donau geöffnet. In den Nationalparks Thayatal, Gesäuse und Kalkalpen wird zudem die Förderung bestimmter Waldgesellschaften forciert.

Im Jahr 2010 wurde in Deutschland eine Studie zu den ökonomischen Auswirkungen des Tourismus auf sechs deutsche Nationalparks initiiert. Im Rahmen dieser Unternehmung wurden Struktur, Volumen sowie die wirtschaftliche Implikation von Tourismusausgaben im Nationalpark ermittelt. Aus der Studie ergeben sich zwei Verfahrensweisen zur Steigerung des wirtschaftlichen Einflusses: Einerseits sieht sie ein quantitatives Wachstum im Anwerben von TouristInnen vor, andererseits kann auf qualitativer Ebene eine entsprechende Verbesserung durch höhere Ausgabenleistungen von Seiten der TouristInnen erzielt werden.